BLS Erwachsene

 

Einleitung

Kaum andere medizinische Notfallszenarien sind so klar strukturiert und in weltweit vereinheitlichten Guidelines zusammengefasst wie der Basic und der Advanced Life Support. Die suffiziente Durchführung dieser Maßnahmen trägt maßgeblich zu einem positiven Outcome bei Patienten im Atem-Kreislaufstillstand bei.

Leitsymptom

Apnoe

Definition

Atem-Kreislaufstillstand (Ausfall des Atem-Kreislaufsystems durch Versagen der Pumpfunktion des Herzens)

Symptome

Apnoe, leblose Person

Diagnostik

  • Prüfen ob die bewusstlose Person auf lautes Ansprechen oder Schütteln reagiert.
  • Wenn nicht, dann Atmung überprüfen. Dazu den Kopf des Patienten leicht nach hinten überstrecken und sein Kinn anheben. Schauen, ob sich Fremdkörper in Mund und Rachen befinden, welche die Atmung behindern können. Diese nach Möglichkeit entfernen.
  • 10 Sekunden Sehen-Hören-Fühlen - das Ohr nahe über Mund und Nase des Bewusstlosen halten – mit dem Blick in Richtung Brustkorb.
  • Prüfen, ob Atemgeräusche hörbar sind und ein Lufthauch spürbar ist und sich der Brustkorb des Patienten hebt und senkt.
  • Wenn keine suffiziente Eigenatmung vorhanden ist, dann beim Erwachsenen von einem Atem-Kreislaufstillstand ausgehen und sofort mit der Reanimation beginnen.
  • AED zur Rhythmuskontrolle
  • Pulsoximetrie (falls im Bord Equipment oder privat vorhanden)
  • Blutzuckermessung
  • Körpertemperaturmessung

Mögliche Ursachen

Potentiell reversible Ursachen sind 4H und HITS:

Hypoxie
Hypovolämie
Hypo-/Hyperkaliämie
Hypo-/Hyperthermie

Herzbeuteltamponade
Intoxikation
Thrombose (kardial oder pulmonal)
Spannungspneumothorax

Behandlung

  • Reglose Person flach auf einen harten Untergrund legen und Oberkörper frei machen.
  • Handballen auf die Mitte des Brustbeins legen, die zweite Hand auf die erste legen und die Finger miteinander verschränken.
  • Kräftig mit gestreckten Armen rhythmisch auf den Brustkorb drücken (5 bis 6 cm Tiefe mit anschließender kompletter Entlastung des Thorax). Die Frequenz sollte bei mindestens 100 (max. 120) Kompressionen pro Minute liegen.
  • Nach 30 Kompressionen erfolgt zweimal eine Beatmung.
  • 30:2-Zyklus solange weitermachen, bis 2min vorbei sind bzw. sich der AED zur Analyse (der Patient darf dabei nicht berührt oder bewegt werden) meldet. Der AED sollte, falls vorhanden, so rasch als möglich verwendet werden. Der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators darf niemals die Herzdruckmassage verzögern oder gar ersetzen!
  • Falls der AED eine Schockabgabe (Defibrillation) vorschlägt, so ist diese mit einem deutlich für alle hörbaren Kommando anzukündigen. In der Ladephase ist die Herzdruckmassage weiterzuführen. Während des Stromstoßes darf niemand den Patienten berühren.
  • Nach Schockabgabe ist sofort wieder mit dem 30:2-Zyklus (Kompressionen und Beatmungen) fortzufahren.

Differenzialdiagnosen

Keine (bei exakter Diagnosestellung)

Zwischenlandung nötig?

Ja

Bedenke auch die Reichweite der vorhandenen Ressourcen an Bord (z.B. Medikamente, Sauerstoff etc.) und die Indikationsstellung zum Abbruch der Reanimation (siehe auch potentiell reversible Ursachen 4H und HITS deren Behebung an Bord eingeschränkt ist).